Das Konzept der Evidenzbasierten Medizin taucht als solches in den 1980er Jahren in der nordamerikanischen Literatur auf. Als Wiege der modernen EbM kann die McMaster-Universität in Hamilton/Ontario in Kanada (Department of Clinical Epidemiology and Biostatistics) gelten, wo der Begriff "Evidence based Medicine" Anfang 1990 von Gordon Guyatt geprägt wurde.

Bis die EbM Deutschland erreichte, vergingen rund fünf Jahre. Der erste, der auf diese nordamerikanische und dann bald auch britische Entwicklung bei uns aufmerksam machte, war wahrscheinlich der Sozialmediziner David Klemperer mit einem 1995 veröffentlichten Aufsatz über "Qualität und Qualitätskontrolle in der Medizin" [1]. Andere frühe Rezipienten kamen aus der Klinik und der ärztlichen Selbstverwaltung [2, 3] sowie aus Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin [4, 5].
Gegründet wurden das Deutsche Netzwerk EbM 1998 in Form einer informellen Arbeitsgemeinschaft im Rahmen des ersten bundesweiten EbM-Kongresses am 14.03.1998 [6]. Die Vereinsgründung fand unter Nutzung desselben Namens und unter Beteiligung vieler Akteure von 1998 am 2. April 2001 statt [7].
Die Gründung des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin hat in den letzten Jahren bedeutend die Bekanntmachung der EbM in Deutschland gefördert. Das Netzwerk hat heute mehr als 1.000 Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz.