Neue EbM-Kolumne erschienen

30.05.2023. Am Beispiel Ivermectin erläutert Iris Hinneburg, wie problematische Studien erkannt werden können. Die EbM-Kolumnen erscheinen jeden Monat im Journal der KV Hamburg.

Mehr Patient:innen als gemeldete Covid-Fälle, merkwürdige Dopplungen in den Daten, offensichtliche Widersprüche: Wenn das in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung auffällt, liegt der Verdacht nah, dass es in der Studie nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.

Das ist in der medizinischen Wissenschaft kein ganz neues Phänomen, aber besonders im Kontext der Corona-Pandemie in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Das Online-Portal Rectraction Watch verfolgt auf seiner Website Publikationen zu SARS-CoV-2 und Covid-19, die zurückgezogen wurden. Stand: 315, Tendenz steigend. Hinzu kommen einige Veröffentlichungen mit einem „expression of concern“: Dabei hat das Herausgeber-Team der Zeitschrift zwar Hinweise auf Unregelmäßigkeiten erhalten, die Untersuchungen laufen aber noch (1).

Viele der Fälle sind unterschiedlich gelagert: Mal sind es Fehler, die auch aufrichtigen Wissenschaftler:innen unter Zeitdruck passieren können, manchmal mangelnde Sorgfalt oder Verstöße gegen ethische Grundsätze. Allerdings spielen gelegentlich auch gefälschte oder nicht-verifizierbare Daten eine Rolle.

Solche Probleme beschränken sich übrigens nicht auf Veröffentlichungen auf Preprint-Servern, sondern können durchaus auch in renommierten Journals mit Peer Review passieren. Davon zeugte nicht zuletzt der „Surgisphere“-Skandal 2020 im New England Journal of Medicine (2) und im Lancet (3). Die Publikationen wurden zurückgezogen, nachdem andere Wissenschaftler:innen Ungereimtheiten festgestellt hatten. Die Autorenteams gaben schließlich an, die Primärdaten, die ein kommerzieller Datenhändler aus elektronischen Gesundheitsakten zusammengestellt hatte, nie unabhängig überprüft zu haben (4)...

 

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