EbM-Kongress 2021

Call for Abstracts

Frist: 1. Oktober 2021

EbM-Kongress 2021: Call for Abstracts

01.07.2020. „Who cares? – EbM und Transformation im Gesundheitswesen“ – so lautet der Titel der 22. Jahrestagung des EbM-Netzwerks vom 24.-26.02.2021 in Halle (Saale). Wir laden Sie ein, sich mit fachlichen Beiträgen am EbM-Kongress zu beteiligen. Abstract-Deadline: 1. Oktober 2020.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe EbM-Netzwerk-Mitglieder, liebe EbM-Interessierte!

Über Transformation im Gesundheitswesen wird viel diskutiert und geschrieben. Das EbM-Netzwerk hat immer wieder Transformation der Strukturen, Prozesse und der Erfolgsparameter der Gesundheitsversorgung in Stellungnahmen und Pressemitteilungen gefordert. Leitidee der Forderung ist eine konsequente Umsetzung der evidenzbasierten Medizin, die das Wohl der Patient*innen in den Mittelpunkt stellt und eben nicht Sekundärinteressen, die Patient*innen und Bürger*innen den Zugang zu qualifizierter Information als Entscheidungsgrundlage über medizinische Behandlung ermöglicht und die Über-, Unter-, Fehlversorgung entgegenwirkt.

Die Gesundheitsversorgung im Einzugsbereich des EbM-Netzwerks steht vor Herausforderungen, die widersprüchlicher nicht sein könnten. Es geht um den gerechten und niederschwelligen Zugang zu Versorgung, in ländlichen Räumen und in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen, um die Daseinsfürsorge zu garantieren, Unterschiede in Morbidität und Mortalität zu überwinden, Chancengleichheit im Zugang zu Gesundheitsleistungen zu ermöglichen, Variationen in der Verfügbarkeit, Qualität und in der Inanspruchnahme zu überwinden. Die Umverteilung von Kompetenzen und Aufgaben zwischen den Berufsgruppen im Gesundheitswesen, interprofessionelle Teams und neue Formen der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Lernens werden diskutiert. Für einige Transformationen liegt Evidenz vor, eher aus anderen Systemen und Ländern. Diese muss auf ihre Belastbarkeit und Übertragbarkeit überprüft werden.

Die Covid-19-Pandemie führt uns eine unmittelbare Transformation von Strukturen und Prozessen des Gesundheitsversorgungssystems vor Augen. Basierend auf schwacher oder gar fehlender Evidenz wurden weitreichende Public Health-Entscheidungen getroffen. Schwachstellen in Medizin und Pflege und fehlendes Vorbereitet-Sein auf die Pandemie wurden offenbar. Eine akribische multiperspektivische Analyse des Funktionierens der Gesundheitsversorgung in Deutschland zur Pandemiezeit und des Nutzens und Schadens der in Kraft gesetzten Maßnahmen ist unabdinglich.

Transformation wird auch durch die Möglichkeiten und Versprechungen der digitalen Techniken stimuliert. Was bringen Screeningverfahren, die sich neue Technologien und immer größere Datenmengen zunutze machen? Können kontinuierliche Datenkollektionen zum Bespiel durch Smartphones, Smart-Homes oder Internet-of-Things die Gesundheit verbessern? Helfen hierauf gestützte personalisierte Therapien? Welche Schäden und Sicherheitsrisiken sind zu befürchten? Was impliziert eine solch zunehmende Technisierung für die Beziehung zwischen Patient*innen und Therapeut*innen?

Ein übergeordnetes Motiv vieler Debatten über notwendige Transformationen des Gesundheitswesens ist die Hinwendung zu "kind care". Behandlung und Pflege also, die die komplexe Lebenswelt von Patient*innen und die Passung (chronischer) Krankheit, sozialer Wirklichkeit und therapeutischer Optionen in den Mittelpunkt stellt und von den Angehörigen der Gesundheitsfachberufe eine Care-Kultur erwartet, geprägt durch eine partnerschaftliche Haltung.

Wir möchten diese und andere Transformationsbewegungen, die die Gesundheitsversorgung aktuell und in den nächsten Jahren maßgeblich prägen werden, im Rahmen der Jahrestagung 2021 des EbM-Netzwerks analysieren und diskutieren.

Einreichungen zu folgenden Themengebieten sind möglich:

  • "Kind care" – Bessere Ergebnisse durch patient*innenzentrierte evidenzbasierte Gesundheitsversorgung?!
  • Neue Aufgabenverteilung innerhalb der Gesundheitsberufe, neue Kompetenz- und Rollenprofile für Pflege- und therapeutische Berufe
  • Digitale Transformation
  • Covid-19-Pandemie – "Lessons learned"

Willkommen sind wie jedes Jahr auch andere Themen der EbM. Alle Einreichungen müssen einen Mehrwert für den Diskurs und die Weiterentwicklung der EbM und ihrer Methoden erkennen lassen.

Wir freuen uns, Sie im Februar 2021 in Halle (Saale) zu begrüßen.

Prof. Dr. Gabriele Meyer
Kongresspräsidentin

 

Alle Informationen zum EbM-Kongress auf www.ebm-kongress.de!

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