Neue EbM-Kolumne erschienen

03.01.2023. Nina Kreuzberger erläutert in der aktuellen EbM-Kolumne absolute und relative Effekte am Beispiel der intensivierten Medikation nach akut dekompensierter Herzinsuffizienz.

Die im November 2022 publizierte STRONG-HF-Studie untersuchte die optimale Medikationsstrategie bei Patientinnen und Patienten nach Krankenhausaufnahme aufgrund von akut dekompensierter Herzinsuffizienz (HI). Hierbei wurde in den ersten Wochen nach Krankenhausaufnahme die Dosierung folgender Medikamente gemäß Leitlinie maximiert: Betablocker, ACE-Hemmer (bzw. Angiotensin-Rezeptor-Blocker oder Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor), Aldosteron-Antagonist. Die Auftitration wurde anhand von Symptomatik, Blutdruck und Laborwerten gesteuert. Die Kontrollgruppe in dieser randomisiert kontrollierten Studie erhielt keine gezielte Therapiemaximierung.

Als Hauptergebnis konnte in der STRONG-HF-Studie für die intensivierte Medikation ein statistisch signifikant geringeres Risiko von HI-bedingter Rehospitalisierung oder Tod gezeigt werden. Umgekehrt erreichten dank der optimierten Medikation mehr Patientinnen und Patienten die NYHA-Klasse 1, also eine uneingeschränkte Belastbarkeit. Auch die Lebensqualität war in der Interventionsgruppe besser. Nicht unerwähnt bleiben darf aber auch, dass aufgrund der intensivierten Medikation mehr unerwünschte Ereignisse auftraten, z.B. Hypotension oder Hyperkaliämie. Insgesamt aber sprechen die Studienergebnisse dafür, sich um Patientinnen und Patienten nach HI-bedingter Hospitalisierung intensiv zu bemühen, um durch optimale hohe Medikamentendosierungen eine erneute Dekompensierung zu vermeiden.

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