Evidenz für Bewegungsprogramme für gebrechliche ältere Menschen?

25.09.2022. Gabriele Meyer und Ingrid Mühlhauser zeigen in der aktuellen Kolumne am Beispiel einer Studie zu einem Bewegungsprogramm für gebrechliche ältere Menschen, dass ein Interpretationsbias den Blick auf unerwünschte Nebeneffekte verstellen kann.

Unabhängige Bewegungsfähigkeit im Alter ist eine wichtige Voraussetzung für die Wahrung von Selbstständigkeit und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Präventionsprogramme propagieren körperliche Aktivität auch für hochaltrige Menschen.

Die kürzlich im britischen Ärzteblatt veröffentlichte randomisierte kontrollierte SPRINTT Studie zeigt, dass ein strukturiertes Bewegungsprogramm den körperlichen Abbau bei gebrechlichen, in der Gemeinde lebenden Senior:innen, tatsächlich verzögern kann (1). Der Autor des begleitenden Editorials sieht nunmehr sogar „überwältigende Evidenz“ für die generelle Implementierung derartiger Programme (2).

Zu einer positiven Schlussfolgerung kommt auch ein Cochrane Review (3), das 12 randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) einschließt (1317 Teilnehmer:innen; mittleres Alter 82 Jahre). Demnach kann ein Mobilitätstraining für gebrechliche Senior:innen deren Mobilität verbessern, zumindest über einen Zeitraum von sechs Monaten. Dennoch fordern die Cochrane-Autor:innen weitere methodisch hochwertige RCTs, um die Auswirkungen auf unerwünschte Effekte des Trainings, z. B. die Häufigkeit von Stürzen und patientenrelevante Endpunkte, wie die Aufnahme ins Pflegeheim, zu evaluieren. So berichten nur zwei der 12 Studien Ergebnisse zum Sturzrisiko...

 

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