EbM-Netzwerk gibt Stellungnahme zum G-BA-Verfahren zur risikoadaptierten Prostatakarzinom-Früherkennung ab

25.11.2025. Das EbM-Netzwerk hat eine Stellungnahme zum aktuellen Verfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) abgegeben, in dem ein risikoadaptiertes PSA- und MRT-Screening zur Früherkennung des Prostatakarzinoms bewertet wird. Im Mittelpunkt der Stellungnahme stehen die derzeit unzureichende Evidenzlage, notwendige Qualitätsanforderungen und die Bedeutung einer informierten, gemeinsamen Entscheidungsfindung.

In der Stellungnahme betont das Netzwerk, dass die derzeit angebotenen Früherkennungsmaßnahmen – insbesondere die digitale rektale Untersuchung und der als IGeL-Leistung verfügbare PSA-Test – unzureichend sind. Eine leitlinienbasierte, risikoadaptierte Früherkennung könne potenziell einen Nutzen bieten, müsse jedoch zwingend mit einer evidenzbasierten, ergebnisoffenen Beratung und hochwertigen Entscheidungshilfen kombiniert werden.

Das EbM-Netzwerk weist auf die hohe Variabilität der PSA-Messverfahren und die daraus resultierenden Risiken falsch-positiver Befunde hin. Für die Abklärung auffälliger Werte ist das biparametrische MRT-Verfahren dem multiparametrischen MRT nicht unterlegen, hat jedoch Vorteile hinsichtlich Zeitaufwand und Kosten.

Das Verhältnis von Nutzen und Schaden eines risikoadaptierten Screenings sei derzeit nicht abschließend bewertbar. Gleichzeitig betont das Netzwerk, dass die aktuell praktizierte Früherkennung erhebliche Risiken wie Überdiagnostik, Übertherapie und Komplikationen durch Biopsien mit sich bringt.

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