5. arriba Symposium

Motto: Die Technik der medizinischen Entscheidung

Entscheidungshilfen haben in ihrer 30jährigen Geschichte immer auf Technik gesetzt. Waren es zunächst gedruckte Materialien, vielleicht in Verbindung mit Tonbandcassetten, kommen heute Videos und interaktive digitale Systeme zum Einsatz. Dabei sind immer die Schritte einzuhalten: zunächst die Information der Patientin, die Klärung von Werten, am Schluss ein konkreter Plan. Dazwischen ist die eigentliche Beratschlagung (engl. deliberation) vorgesehen, möglichst als offener Austausch zwischen Patientin und Ärztin, also der eigentliche Raum der gemeinsamen Entscheidung (SDM).

Inzwischen verspricht die Technik, uns auch diese Mühe abzunehmen. Das Prinzip haben Streamingdienste und Versandhandel bereits perfektioniert: sie kennen uns nur allzu gut. Aus früherem Wahlverhalten und persönlichen Charakteristika machen sie uns Vorschläge, die uns nicht irritieren und die höchste Chance auf Zustimmung haben. Warum sollen solche Systeme nicht auch besser wissen, was die Menschen an medizinischen Maßnahmen wollen?

Auf professioneller Seite ist immer weniger klar, wer der betroffenen Patientin gegenübertritt. Bei chronisch komplex bzw. Mehrfach-Erkrankten ist es oft ein „kleines Dorf“ von Gesundheits- Dienstleistern, die sich kümmern und irgendwie verantwortlich sind für das Treffen und Umset- zen von Entscheidungen. Wo soll in einem differenzierten Gesundheitssystem der Ort dieser komplexen „gemeinsamen Entscheidungsfindung“ sein? Wer soll die Patientin bei ihrer Ent- scheidungsarbeit unterstützen? Wer hat die Zeit, die Kompetenz und die Integrität?

Wir laden Sie ein, diese Fragen beim 5. arriba Symposium mit uns zu diskutieren. arriba ist die am weitesten verbreitete Entscheidungshilfe in Deutschland. arriba-Symposien sind eine gefragte Gelegenheit, drängende Fragen aus dem Grenzbereich von medizinischer Wissenschaft, alltäglicher Versorgung und Gesundheitssystem auszuloten.

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