EbM-Kongress 2024
- https://www.ebm-netzwerk.de/de/veranstaltungen/termine/ebm-kongress-2024
- EbM-Kongress 2024
- 2024-03-13T00:00:00+01:00
- 2024-03-15T23:59:59+01:00
- 25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin unter dem Motto: Evidenzbasierte Politik und Gesundheitsversorgung – erreichbares Ziel oder Illusion?
- Wann 13.03.2024 bis 15.03.2024 (Europe/Berlin / UTC100)
- Wo Berlin
- Kontakt Karsta Sauder
- Telefon des Kontakts 030-30833660
- Web Externe Webseite besuchen
- Termin zum Kalender hinzufügen iCal
Liebe Kolleg*innen, liebe EbM-Netzwerk-Mitglieder, liebe EbM-Interessierte,
wie sehen gute gesundheitspolitische Entscheidungen aus? Im EbM-Netzwerk sind wir überzeugt: Für eine qualitativ hochwertige, gerechte, nachhaltige und patientenorientierte Versorgung muss sich der Kerngedanke der Evidenzbasierung auch in gesundheitspolitischen Entscheidungen wiederfinden. Im Idealfall berücksichtigen die Verantwortlichen bei diesen Entscheidungen explizit, systematisch und transparent die vorhandene wissenschaftliche Evidenz. Fehlt aussagekräftige Evidenz, werden begleitend Daten gesammelt um die Auswirkungen der Entscheidungen abzuschätzen, Korrekturen im eingeschlagenen Kurs vorzunehmen und nachfolgende Entscheidungen zu optimieren. In diesem Prozess spielt auch die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik und Bevölkerung eine wesentliche Rolle.
Das diesjährige Kongressthema „Evidenzbasierte Politik und Gesundheitsversorgung – erreichbares Ziel oder Illusion?“ spiegelt Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie wider: Wir haben erlebt, dass gesundheitspolitische Entscheidungen oft nicht diesem Idealbild entsprechen: Nicht immer war die Basis für Entscheidungen transparent und nachvollziehbar, es fehlte häufig eine einheitliche Umsetzung und vielfach das Bemühen, Evidenzlücken zu schließen. Dabei ist es klar, dass gesundheitspolitische Entscheidungen komplex sind: Sie müssen neben den im engeren Sinne gesundheitsbezogenen Abwägungen auch wirtschaftliche, ethische, soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen, häufig unter zeitlichem Druck und im Umfeld unterschiedlicher politischer Interessen und Prioritäten getroffen werden. Der Blick soll aber nicht nur zurück gehen, denn die gleichen Prinzipien sollten auch für viele künftige Themen auf der Agenda der Gesundheitspolitik gelten: von Veränderungen von Versorgungsstrukturen oder bei Vergütungsmodellen über die Digitalisierung im Gesundheitswesen bis hin zur Legalisierung von Cannabis.
Wie können evidenzbasierte gesundheitspolitische Entscheidungen gelingen und was kann die Wissenschaft dazu beitragen? Auf diese und weitere Fragen wollen wir beim Kongress Antworten finden und dabei Best-Practice-Beispiele aus anderen Ländern berücksichtigen:
- Wie kann die Wissenschaft ein Verständnis dafür entwickeln, wie politische Entscheidungsprozesse funktionieren? Was treibt politische Themen, die Priorisierung und die Zusammensetzung von Entscheidungsgremien?
- Wie muss Evidenz aufbereitet und kommuniziert werden, damit sie politische Entscheidungen unterstützen kann, verstanden wird und rechtzeitig zur Verfügung steht? Welche Erfahrungen aus evidenzbasierten Leitlinien, HTA-Berichten oder Gesundheitsinformationen helfen dabei?
- Welche Informations- und Beratungsstrukturen sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits vorhanden, wo bräuchte es für die Politik mehr evidenzbasierte Informationen?
- Wie und wann können und sollten Patient*innen, Bürger*innen und andere relevante Interessensgruppen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden?
- Welche Strukturen und Prozesse helfen, zeitnah gesundheitssystemrelevante Evidenz zu generieren?
- Wie lässt sich evidenzbasiertes Entscheiden in die breite Bevölkerung tragen, eine entsprechende Gesundheitskompetenz und die Umsetzung evidenzbasierter Praxis in der täglichen Routine fördern?
Wir freuen uns auf einen spannenden interdisziplinären Austausch untereinander sowie mit interessanten Gästen und inspirierende Perspektiven zu diesen wichtigen Themen.
Wir laden ein, Beiträge zu folgenden Themenschwerpunkten einzureichen:
- Wissenstransfer in Versorgung und Politik
- Evidenzgenerierung für Versorgung und Politik
- Analyse gesundheitspolitischer Entscheidungen
- Versorgungsstrukturen und Digitalisierung
- Weiterentwicklung von Methoden der Evidenzsynthese
- Förderung evidenzbasierter Gesundheitsversorgung durch Aus-, Fort- und Weiterbildung
- Gesundheit und Klima
- Weitere EbM-relevante Themen
Dr. med. Michaela Eikermann
Vorsitzende des EbM-Netzwerks und Kongresspräsidentin