Frauensache Pflege – Pflegen und gepflegt werden

26. Jahrestagung des Arbeitskreis Frauengesundheit 2019
  • Wann 02.11.2019 bis 03.11.2019 (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Berlin
  • Kontakt buero@akf-info.de
  • Telefon des Kontakts 030 – 863 933 16
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Pflege ist ein Thema im persönlichen Leben, im gesellschaftlichen Diskurs und seit Jahren eine Dauerbaustelle in der Politik. Noch nie wurde hierzulande so viel öffentlich über Pflege diskutiert wie derzeit. Im Zentrum stehen der Mangel an qualifiziertem Personal und die Kommerzialisierung der stationären sowie ambulanten Pflege, die mangelnde Qualität der pflegerischen Versorgung, Abrechnungsbetrug und erschöpfte pflegende Angehörige.

Seit etwa vier Jahrzehnten sind gesellschaftliche Entwicklungen zu verzeichnen, die die Sorgearbeit – von der Kindererziehung bis zur Pflege behinderter, chronisch kranker und alter Menschen – betreffen. Frauen gehen vermehrt einer Erwerbstätigkeit nach und können daher die Sorgearbeit nicht mehr wie einst in vollem Umfang übernehmen. Der Ein-Ernährer-Lohn ist selten geworden und Frauen tragen mindesten zum Familieneinkommen bei. Sie sind auch anspruchsvoller geworden und wollen nicht mehr ausschließlich im privaten Raum unsichtbar und klaglos für Familienangehörigen sorgen. Hinzu kommen die Singularisierung der Lebensformen und die zunehmende Lebenserwartung, häufiger werdende chronische Erkrankungen einhergehend mit Phasen der Pflegebedürftigkeit.

Wir laden ein, die „Frauensache“ Pflege in all ihren Anwendungsbezügen umfassend auszuleuchten, Fragen nach Gerechtigkeit und Daseinsfürsorge, Respekt und Missbrauchspotenzial zu stellen, das Verhältnis von reproduktiver und produktiver Arbeit zu reflektieren und gefällig erscheinende Lösungsvorschläge wie Pflegerobotik, assistierende elektronische Assistenzsysteme und Pflegemigration zu hinterfragen.

Wir werden mit feministischem Blick die Bedingungen unter denen gepflegt und Pflege ertragen wird in den unterschiedlichsten Strukturen unter die Lupe nehmen. Wir wollen auch Gute-Praxis-Beispiele aufzeigen und politische Forderungen diskutieren, die Pflege für alle, die sie benötigen und die sie leisten in hoher Qualität zu ermöglichen.

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