IQWiG Herbstsymposium 2019

Thema „Zwischen Skalpell und Algorithmus – evidenzbasiertes Operieren“

Evidenzbasiert operieren? Geht das überhaupt? Noch hält sich das Vorurteil, in der Chirurgie sei alles anders, besonders im Vergleich zu Arzneimitteln, vergleichende Studien seien hier nicht nötig oder gar nicht machbar. Ein Grund dafür mag darin liegen, dass die Rahmenbedingungen für klinische Forschung andere sind, auch weil von regulatorischer Seite zunächst keine hohen Ansprüche an hochwertige Forschung gestellt werden und somit Anreize fehlen, belastbare klinische Studienergebnisse zu erarbeiten. Doch genauso wie bei der Medikamenteneinnahme interessiert die Patientinnen und Patienten vor einer Operation, welches chirurgische Verfahren das geeignetste für sie sein kann: A oder B oder ein konservativer Ansatz? Hier können vergleichende Studien und Metaanalysen als klassische Instrumente der evidenzbasierten Medizin notwendige Antworten generieren.

Steigende Bedeutung von Robotik und künstlicher Intelligenz im OP

Welche Entwicklung nahm die klinisch-chirurgische Forschung in den letzten 30 Jahren und welche Forschungsnetzwerke haben sich gegründet? Wie sieht die Infrastruktur zur Förderung klinischer Studien in der Chirurgie aus? Was sind die methodischen Herausforderungen, denen sich Studienverantwortliche in den operativen Fächern stellen müssen? Was sind die Zahlen und Fakten zur Übertragung (Translation) evidenzbasierter Chirurgie in die Praxis? Elf Expertinnen und Experten stellen sich diesen Fragen beim IQWiG-Herbst-Symposium am 29. und 30. November in Köln und beleuchten das Thema von verschiedenen Seiten. Dabei kommt auch der Blick auf den chirurgischen Praxisalltag nicht zu kurz. Das gilt ebenso für die rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen klinische Forschung stattfindet, insbesondere angesichts steigender Bedeutung von Assistenzsystemen und künstlicher Intelligenz im OP. Bieten diese technischen Neuerungen noch Platz für evidenzbasierte Medizin?

Wie bei den Herbst-Symposien des IQWiG üblich bleibt dabei viel Raum für offene Fragen, interdisziplinäre Diskussionen und Networking.

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